Nach der Gründung der
Schützengesellschaft Kirchlengern im Jahre 1927 reifte schon ein Jahr
später der Entschluss, einen Spielmannszug ins Leben zu rufen. Unter der
Leitung von Heinrich Behring trafen sich die ersten Interessenten zum
Üben, und im Jahre 1929 trat der Spielmannszug Kirchlengern beim
Schützenfest erstmalig auf. Im Laufe der Jahre konnten immer mehr
Mitglieder gewonnen werden und die Schützengesellschaft bei den diversen
Ausmärschen in Kirchlengern und den befreundeten Vereinen unterstützt
werden. Die Stabführung hatte August Homburg inne. Sehr gute Kontakte
entwickelten sich zur Kapelle Willi Behrensmeier, mit der verschiedene
Ausflüge unternommen wurden. Allen in guter Erinnerung ist eine Fahrt an
den Rhein mit einem Besuch des Weinkellers in Mayschoss. Nach dem Tode
Heinrich Behrings übernahm August Fieseler die Leitung des
Spielmannszuges. Die Stabführung wechselte 1955 zu Willi Große-Loheide.
Im Jahre 1962 gründete man einen Kinderspielmannszug. Mit der
Unterstützung des damaligen Präsidenten Karl Tödtmann und der Betreuung
durch Fritz Schummeck wurden junge Burschen von Kurt Leubner (
Marschtrommel ), Gustav Kötsch und August Fieseler ( Querflöte )
ausgebildet. Leider löste sich der Kinderspielmannszug 1972 auf. Zum 40
jährigen Jubiläum im Jahre 1968 wurden alle seinerzeit existierenden
Spielmannszüge des Kreises Herford eingeladen. Sieben Musikzüge
marschierten durch Kirchlengern und feierten anschließend im
Vereinslokal Gasthaus Kollmeier. Im Jahre 1980 übernahm der damalige
Stabführer Gerhard Fieseler die Leitung des Spielmannszuges von seinem
Vater. Mit vielen Schützenvereinen u. -gesellschaften sowie der
Feuerwehr Südlengern wurden Freundschaften geschlossen. Hervorzuheben
ist hierbei die Schützengesellschaft Obernbeck, die im Jahre 1988 die
Standarte stiftete. Während des Schützenfestes des Schützenbataillons
Löhne wurde diese feierlich geweiht. Ein unvergessenes Erlebnis bildete
der Ausflug 1989 zum St. Jodock-Ritt in Tännesberg, der Partnergemeinde
von Kirchlengern im Oberpfälzer Wald. Noch heute kann sich niemand an
einen ähnlichen Regenschauer während eines Durchmarsches erinnern, bei
dem tausende Zuschauer ausharrten. Weitere bemerkenswerte Auftritte
waren der Durchmarsch in Kerssenbrock, an ca. 3km langen Wiesen und
Kuhweiden ohne Zuschauer vorbei, sowie ein Gastbesuch in Wimmer. Nach
dem plötzlichen Tod von Gerhard Fieseler im Jahre 1999 wechselte die
Leitung zu Ulf Große-Loheide. Im Jahr 2007 wurde durch Klaus Schlabeck
während seiner Regentschaft als Schützenkönig Kontakt zu den
Schützenfreunden aus seinem Heimatort Bemerode aufgenommen. Die daraus
entstandene Freundschaft führte zur Einladung zum größten Schützenfest
der Welt nach Hannover, an dem der Spielmannszug aufgrund der
guten Resonanz, den Bemeroder Verein seit 2009 trotz der fehlenden
Mindestteilnehmerzahl von 20 Aktiven allein musikalisch begleiten darf.
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